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Entwerfen als Prozess: Modellstudien
Ausstellung der Arbeiten der Studierenden Bau und Gestaltung, Vertiefungsrichtung Architektur, 2. Semester

Eröffnung: Freitag, 3. Juni - 1. Juli 2011

Dozent: Daniel Walser

Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse der Gebäudeanalysen, welche die Studierenden während dem Frühlingssemester ihres 1. Studienjahres im Fach «Bau- und Kulturgeschichte» tätigten. Die selbständigen Untersuchungen von Bauwerken haben das Ziel, das konzeptionelle und räumliche Verständnis zu fördern. Zudem
sollen die Studierenden lernen, wie die einzelnen Gebäude aufgebaut, strukturiert und konstruiert sind und welchen Einfluss das Konzept auf den architektonischen Ausdruck hat. Hierfür bauten sie in Absprache ein Modell des Bauwerkes und ein Detailmodell.

Modelle als räumliche Denkschule
Das Modell ist ein Hilfsmittel, die Architektur genauer zu verstehen und zu erläutern. Es geht nicht darum, den Bau präzise und originalgetreu nachzubauen, sondern die räumlich / entwerferische aber auch konstruktive Essenz des Bauwerks aufzuzeigen. Die Modelle wurden in einem geeigneten Massstab gebaut und erläutern einen bestimmten spezifischen Aspekt des Bauwerks genauer. Die meisten Studierenden versuchten, den Entwurfsprozess des Architekten und die entwerferische Komplexität des Baues zu ergründen und geometrisch konzeptionell zu verstehen. Unterstützt werden die Modellanalysen mit Konzeptschemata und Skizzen (digital oder analog) zur Erörterung der räumlich funktionalen Zusammenhänge und deren Bezüge.

Lernziele «Bau- und Kulturgeschichte»
Die Studierenden erhalten im Fach «Bau- und Kulturgeschichte» einen Überblick über die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Der Unterricht weckt das Verständnis, wie konstruktive und räumliche Konzepte zusammenspielen. Den Studierenden wird eine Architektur- und Baugeschichte des vergangenen Jahrhunderts näher gebracht, welche nicht als eine Abfolge von Einzelleistungen zu verstehen ist, sondern als eine Geschichte von Ideen, Vorstellungen und Utopien über das Bauen, die sich gegenseitig beeinflussen und weiterentwickeln und auf die jeweiligen politischen und sozialen Bedürfnisse eingehen.

Bau- und Kulturgeschichte ist nicht eine Aneinanderreihung von abgeschlossenen historischen Fakten, sondern eine lebendige Geschichte, die bis heute ihre Spuren in den architektonischen und baulichen Konzepten hinterlassen hat und unser kulturelles Verständnis von Architektur mitprägt. Zudem sollen die besprochenen Konzepte den Studierenden als Werkzeug für die eigenen Entwürfe dienen und deren Konzept schärfen helfen. Die Architekturgeschichte kann ein Werkzeug im eigenen Entwurfsprozess sein.

Die Vorlesung präsentiert wegweisende Protagonisten der 1910er bis 1970er Jahre, ihre architektonischen Ansätze und Bauwerke. Um die Lernziele zu erreichen, halten die Studierenden, begleitend zur eigentlichen Vorlesung, Kurzvorträge (ca. 15 Minuten) über ausgewählte Bauwerke. Die Studierenden analysieren die Haltung der Architekten anhand eines spezifischen Bauwerks, welches sie als Modell in geeignetem Massstab (1:20, 1:50, 1:100) nachbauen. Unterstützt von einer Powerpointpräsentation werden die Bauwerke vor der Klasse präsentiert. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Arbeiten.

Studierende des Kurses
Raya Badraun, Patrick Boner, Christian Bärlocher, Lea Condrau, Manuel Della Cristina, Ruth Eberle, Mirjam Edelmann, Rafael Falk, Christa Fischbacher, Ueli Hartmann, Franziska Hefti, Sascha Janki, Nils Kortenbach, Ibazer Kuljici, Christopher Maier, Elio Meier, Christa Mosimann, Andreas Schnyder, Ramona Schwarz, Claudia Simmen, Sévérin Widmer

Vorgestellte Bauwerke
Rathausanbau, Göteborg, 1914-37, Gunnar Asplund
St. Peters Kirche, Klippan, Sweden, 1963-66, Sigurd Lewerentz
Villa Mairea, Noormakku, 1938-39, Alvar Aalto
Rathaus, Säynätsalo, 1949-52, Alvar Aalto
Haus Falling Water, Bear Run, Pennsylvania, 1936, Frank Lloyd Wright
Haus Frederick C. Robie, Chicago, 1908-10, Frank Lloyd Wright
Guggenheimmuseum, New York, 1956-59, Frank Lloyd Wright
Haus Farnsworth, Plano (Illinois), 1945-50, Ludwig Mies van der Rohe
Seagram Building, New York, 1958, Ludwig Mies van der Rohe
Barcelonapavillon, Barcelona, 1929-30, Ludwig Mies van der Rohe
Glashaus, New Canaan, Connecticut, 1949, Philip Johnson
Haus Eames, Pacific Palisades, Kalifornien, 1949, Charles & Ray Eames
Torre Velasca, Mailand, 1957-58, BBPR
Casa alle Zattere, Venedig, 1954-58, Ignazio Gardella
Städtisches Waisenhaus, Amsterdam, 1960-61, Aldo van Eyck
Salk Institute of Biological Studies, La Jolla, Kalifornien, 1959-65, Louis Kahn
Phillips Exeter Academy Library, Exeter, New Hampshire, 1965-72, Louis Kahn
Mother’s House, Philadelphia, 1960-63, Robert Venturi
Fire Station 4, Columbus, Indiana, 1966, Robert Venturi und Denise Scott Brown
Wohnkomplex Gallaratese 2, Mailand, 1969-73, Aldo Rossi
Friedhof, Modena, 1971-, Aldo Rossi

Villa Mairea, Noormakku, 1938-39, Alvar Aalto
Studentin: Franziska Hefti

Konzeptioneller Aufbau des Gebäudes in plastischen Volumen


Umsetzung des Konzepts im Bauwerk


Hauptingang der Villa als konstruktives Detail

Torre Velasca, Mailand, 1957-58, BBPR
Studentin: Patrick Boner


Strukturelles Modell des Hochhauses


Grundriss

Glashaus, New Canaan, Connecticut, 1949, Philip Johnson
Student: Ibazer Kuljici


Konstruktiver Aufbau des Bauvolumens

Konstruktives Detail der Fassade

Haus Farnsworth, Plano (Illinois), 1945-50, Ludwig Mies van der Rohe
Studentin: Elio Meier


Konzeptioneller Aufbau des Gebäudes


Konstruktives Detail der Fassade mit Anschluss an die Tragkonstruktion

Haus Falling Water, Bear Run, Pennsylvania, 1936, Frank Lloyd Wright
Studentin: Lea Condrau


Struktureller Aufbau des Gebäudes während den einzelnen Bauphasen

Rathaus, Säynätsalo, 1949-52, Alvar Aalto
Studentin: Christa Mosimann


Situationsmodel


Konstruktives Detail der Dachkonstruktion im Plenarsaal