In drei Jahren soll das Busdepot Deutweg verschwinden. Der Winterthurer Stadtrat will die 10‘000 Quadratmeter grosse Parzelle für gemeinnützigen Wohnungsbau zur Verfügung stellen.
Mit dem Abriss des alten Busdepots wird Winterthur ein wichtiges Stück Verkehrsgeschichte verlieren. Der Grundstein des Gebäudes wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg gelegt.
Am 31. Oktober 1914 wurde das in der damals hochmodernen Stahlbetonskelettbauweise errichtete Tramdepot eröffnet. Für den Bau zeichneten die Winterthu rer Architekten Fritschi & Zangerl verantwortlich.
Mit der Eröffnung der ersten Trolleybuslinie im Jahr 1931 (Winterthur war nach Lausanne die zweite Stadt, die sich für dieses Verkehrsmittel entschied) wurde das Tramdepot umgebaut und erweitert. Eine zweite Erweiterung folgte 1959 mit dem Neubau des Verwaltungstraktes von Adolf Kellermüller; derselbe Architekt, der das inzwischen abgerissene Winterthurer Volkshaus erbaut hatte.
Angesichts dieser imposanten Baugeschichte und der zentralen Lage im Quartier Mattenbach/Deutweg stellt sich die Frage, ob mit dem Verkauf der städtischen Liegenschaft nicht eine einmalige Chance vergeben wird. Verliert das erst das in den 30er und 40er Jahren entstandene Quartier nicht ein Stück Identität mit dem Abriss des alten Busdepots? Wäre es im Sinne einer fortschrittlichen Stadtplanung nicht wünschenswert, diesen historisch bedeutenden Bau als Quartier- und Kulturzentrum mit gemischter Nutzung zu erhalten? Welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen?
Es diskutieren: Heinz Pantli (Archäologe, Bauforscher und Denkmalpfleger Winterthur), Tom Lang (Performance-Künstler, Initiant Kulturbüro Winterthur), Daniel Walser (Architekturtheoretiker, Publizist, Chur/Zürich), Lucia Angela Cavegn (Kunsthistorikerin, Initiantin Café des Arts Winterthur)
Moderation: Karin Salm (Moderatorin DRS 2)
Mit freundlicher Unterstützung durch: Architekten Kollektiv AG, Winterthur
Organisation:
Lucia Angela Cavegn und Katharina Henking, Salonièren Café des Arts und das Café des Arts-Team
http://www.cafe-des-arts-winterthur.ch
Das Gespräch auf Radio Stadtfilter Winterthur
Die Veranstaltung auf Tele Top (ab 5.50 Minuten)
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