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Kunst
im Un-Privaten/Roentgenraum
Peter Stohler, Carole Klopfenstein,
Daniel A. Walser (Hrsg.)
Von
1999 bis 2003 nutzte der Zürcher Kunsthistoriker Peter Stohler seine
vierzig Quadratmeter grosse Wohnung als Projektraum. Neben zehn
Ausstellungen fanden eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Die
vorliegende Publikation dokumentiert vier intensive Jahre Roentgenraum.
Die
Publikation ist eigentlich in zwei Richtungen zu lesen. Von vorne
nach hinten zeigt eine ausführliche Bildstrecke die Stimmung im
Roentgenraum. Unterlegt sind die Texte mit einem Gespräch das Stohler
mit Anja Reincke führte und in dem er Auskunft gibt über die Möglichkeiten
von Kunst in privaten Räumen.
Von
hinten nach vorne bietet die Publikation viel Lesestoff. Peter Stohler
und Daniel Walser rollen in ihrem Essay die Geschichte von (halb-)
öffentlicher Kunst in privaten Räumen auf und stellen das Projekt
Roentgenraum in einen grösseren Zusammenhang. Ergänzt wird die Publikation
von Gesprächen mit allen zehn Künstlerinnen und Künstlern, die im
Roentgenraum ihre ortsspezifischen Arbeiten präsentiert haben.
In
ihrem Essay schreiben Stohler und Walser zur Problematik dieser
hybriden Art von Ausstellungsräumen: «Die 'un-private homes' machen
in der Regel eine schwierige Gratwanderung zwischen Privatheit und
den Ansprüchen des Publikums durch. Sie besitzen meist einen privaten,
experimentellen, mäzenatisch oder unternehmerisch motivierten Willen
zur Kunstpräsentation. Diesem gegenüber steht aber die Gefahr der
Vereinnahmung durch ein öffentliches Interesse. Dies führt meist
zu Rückzugsreaktionen der Betreiber. Während die architektonisch
ausformulierten 'un-private homes' als Museum weiterexistieren können,
verschwinden die 'un-privaten' Wohnräume meist bereits nach kürzerer
oder mittlerer Dauer wieder.»
Dazu
passt auch das Schlussstatement Stohlers im Gespräch: «Der grösste
Gewinn für mich sind sicher die vielen Künstler und Besucher, die
ich kennen gelernt habe. Ich glaube jedoch nicht, dass ich heute
das Projekt nochmals in dieser Form machen würde. Es war ein Experiment
und so radikal, dass es für mich einmalig bleiben wird.» Was jedoch
bleiben wird, ist die Publikation.
Textbeiträge
von Peter Stohler und Daniel Walser, Helen Hirsch Gespräch von Anja
Reincke mit Peter Stohler Interviews mit den Künstlerinnen und Künstlern
des Roentgenraums Chris Bünter, Teresa Chen und Cat Tuong Nguyen,
Ömer Even, Carl Leyel, Valentin Magaro, Marc Mouci, Anina Schenker,
Katja Schenker, Christoph Schreiber, Hildegard Spielhofer Statements
von Roger Fayet, Jürg Graser, Annick Haldemann, Gabriela Kamp, Jan
Kinsbergen, Monika Leonhardt, Cyril Plangg, Anja Reincke, Markus
Thomann, Tanja Trampe, Andreas Vester.
Kunst
im Un-Privaten/Roentgenraum. Peter Stohler, Carole Klopfenstein,
Daniel A. Walser, Verein Roentgen Projekte Zürich (Hrsg.). 128
Seiten, 163 Duoton-Abb., 17 x 12 cm Klebebindung mit Schutzumschlag
Gestaltung Aline Ozkan, HELLO, Zürich edition fink, Zürich
2004. ISBN 3-906086-72-0
Essay zum öffentlichen Ausstellen von Kunst in privaten Räumen (von Daniel A. Walser, Peter Stohler)
Verlag
http://www.editionfink.ch/
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